
Tierra Nueva in Nicaragua
Mehr als 600 Kleinbäuer*innen des Kooperativenverbands Union de Cooperativas Tierra Nueva kultivieren im Hochland Nicaraguas nahe der Stadt Boaco Arabica-Kaffee in Bio-Qualität. Er reift in Mischkulturen im Wald oder im Schatten von Bananenstauden langsam heran. Zertifizierter Fairer Handel und ökologische Landwirtschaft sind die Markenzeichen des Kooperativenverbands.
Durch den Sozialfonds des Fairen Handels kann Tierra Nueva die ländliche Infrastruktur verbessern und Stipendien vergeben. Der Verband legt großen Wert auf eine vielfältige Landwirtschaft und bietet regelmäßig Fortbildungen an. Keines der Kooperativenmitglieder musste seit der Gründung im Jahr 1997 die eigenen Felder aufgeben, das ist alles andere als selbstverständlich in Nicaragua.
Stetig erweitert sich die Kooperative durch neue Ziele und Ideen. Neben der Produktion von biologisch angebautem Honig, Kurkuma und Ingwer, die auch für den Export bestimmt sind, wurde eine eigene Bio-Marke für den Verkauf von Milchprodukten und Gemüse entwickelt. Zudem ist die Herstellung biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel ein Zeichen für die Kreativität des Verbands.

Transport per Frachtsegler
In diesem Kaffee steckt die Kraft des Windes! Der Rohkaffee wurde mit der Avontuur aus Elsfleth bei Bremen von Nicaragua nach Deutschland gebracht. Der 1920 gebaute Frachtsegler ist das Symbol für eine Bewegung, die auf die immensen Mengen an Schadstoffemissionen durch die weite Trennung von Produktionsstätten und Vertriebsorten aufmerksam macht. Zugleich bietet sie eine Lösung durch einen emissionsarmen Transport. Per Segelfrachter werden ca. 90 Prozent weniger CO2 freigesetzt als mit den Containerschiffen der großen Reedereien. Lastenfahrräder befördern die Säcke nach der Anlandung dann umweltfreundlich zum Zwischenlager in Hamburg. Emissionen für den weiteren Transport und die Verarbeitung gleicht Café Chavalo aus.
Der Warentransport per Frachtsegler setzt ein Zeichen für den Klimaschutz und macht zudem auf die Schattenseiten der Containerschifffahrt aufmerksam: Wasser- und Luftverschmutzung, hoher Verbrauch von umweltschädlichem Schweröl und schlechte Arbeitsbedingungen für die Seeleute.
Die Avontuur zeigt, dass es auch anders geht! So lässt sich eine nachhaltige Produktion noch besser mit einem verantwortungsvollen Konsum verbinden.

Café Chavalo in Leipzig
Der Kaffee wird von Café Chavalo importiert und im traditionellen Trommelröstverfahren in Leipzig veredelt. Das Verpacken übernehmen die Mitarbeiter*innen einer Werkstatt für Menschen mit Handicap. Beim Einkauf des Rohkaffees setzt das Unternehmen auf eine faire und transparente Preisgestaltung sowie langfristige und partnerschaftliche Handelsbeziehungen mit den Kleinbäuer*innen. Mit viel Idealismus begann im Winter 2013 die Geschichte von Café Chavalo. Im Juni 2017 wurde aus dem Einzelunternehmen eine Genossenschaft mit rund 50 Mitgliedern, darunter die Kooperative »Tierra Nueva«.
Mittlerweile ist der Kaffee aus Nicaragua nicht nur ökologisch angebaut, sondern auch klimaneutral. Zusammen mit MyClimate pflanzt Café Chavalo in Nicaragua Bäume, um die CO2-Emissionen des Kaffees auszugleichen. Zudem war die Fair-Handels-Genossenschaft 2018 eine der ersten, die Waren per Frachtsegler transportieren ließ.
Die Café Chavalo e.G. ist als Fair-Handels-Importeur vom Weltladen-Dachverband anerkannt und Mitglied im FAIR BAND (Bundesverband für fairen Import und Vertrieb e.V.).
Quelle und weitere Infos: www.cafe-chavalo.de